EARTH'S SHADOW, MOON'S CRUST
© Stella Geppert

EARTH'S SHADOW, MOON'S CRUST

Earth’s Shadow, Moon’s Crust ist eine vielschichtige Ausstellung, die sich mit der tief verwurzelten Faszination der Menschheit für den Mond auseinandersetzt – einem Verlangen, über unsere irdischen Grenzen hinauszugreifen und Himmelskörper zu verstehen. Dabei geht die Ausstellung von der Annahme aus, dass diese Reise des Verstehens auf der Erde beginnt – als Ausgangspunkt aller himmlischen Bestrebungen. Sie schlägt vor, dass unsere kosmische Neugier auf einem irdischen Blickpunkt gründet – verankert in der Präsenz von Flora, Fauna, Gestein, Wasser sowie im Atem und in der inneren Landschaft des menschlichen Körpers.

Durch genaue Beobachtung haben Menschen den Mond studiert – dabei unzählige Reflexionen des Kosmos auf seiner Oberfläche eingefangen und zugleich psychologische wie emotionale Projektionen auf ihn übertragen. Diese wechselseitige Spiegelung verbindet nicht nur das Weltall mit dem menschlichen Inneren, sondern macht den Mond auch zu einer Projektionsfläche für Neugier und Vorstellungskraft. So wird er zum Spiegel nicht nur des Universums, sondern auch unserer selbst – er trägt unsere Träume, Fragen und Bedeutungen.

In der Suche nach himmlischem Verständnis betont die Ausstellung die Bedeutung eines bestimmten irdischen Standpunkts für diese Verbindung. Indem sie ihn inmitten vertrauter Umgebungen – Pflanzen, Tiere, Steine und Gewässer – verortet, entsteht eine Beziehung, die unsere außerirdischen Vorstellungen im Irdischen verankert. Diese Erdung ist essenziell, denn sie erlaubt es uns, vom Bekannten ins Unbekannte vorzustoßen – gedanklich wie imaginativ.

Ausgerichtet an Mondphasen und Sonnenwenden, verwebt die Ausstellung planetarische Rhythmen mit menschlicher Wahrnehmung. Sie schlägt vor, dass sich im Blick zum Mond tiefere Wahrheiten über die Erde – und über uns selbst – offenbaren.

Earth’s Shadow, Moon’s Crust zeigt, wie der Mensch von diesem irdischen Blickpunkt aus eine konzeptuelle Reise zum Mond unternimmt, um seine Geheimnisse zu entschlüsseln. Dabei wird deutlich: Auf der Suche nach der geologischen Beschaffenheit und der symbolischen Bedeutung des Mondes greifen wir stets auf irdische Elemente als Deutungshilfen zurück. Diese natürlichen Komponenten vertiefen nicht nur unser Verständnis, sondern strukturieren auch unsere Wahrnehmung – und formen so das Narrativ unserer lunaren Erkundung.

Am stillen Ufer des Neuköllner Schiffskanals gelegen, bezieht die Ausstellung die fließenden, spiegelnden Qualitäten des Wassers in ihre Erzählung mit ein. Neue Entdeckungen von Wassermolekülen und Eis in dauerhaft beschatteten Kratern an den Mondpolen unterstreichen die tiefe Verbindung zwischen Erde und Satellit. Diese Erkenntnisse verändern unser Bild des Mondes grundlegend und eröffnen neue Perspektiven auf seine Rolle für zukünftige menschliche Missionen.

Mit Werken von Alice Dittmar und Stella Geppert sowie einem begleitenden Veranstaltungsprogramm – darunter eine Klangperformance von Seiji Morimoto und eine choreografierte Live-Performance von Stella Geppert mit Lyllie Rouvière – lädt die Ausstellung dazu ein, die enge Verwobenheit von Erde und Mond zu erkunden. Sie zeigt, dass unser Streben, den Mond zu verstehen, ebenso viel über uns selbst und unseren Planeten offenbart wie über den Himmelskörper. Diese Wechselwirkung zwischen irdischen Ressourcen und lunarem Forscherdrang nährt nicht nur wissenschaftliche Neugier, sondern erweitert auch unsere kulturellen und philosophischen Perspektiven.

Die öffentlichen Veranstaltungen sind auf bestimmte Mond- und Erdphasen abgestimmt.
Jede Phase dient dabei als zeitlicher Anker und verknüpft die Rhythmen der Himmelskörper mit dem menschlichen Erleben von Zeit, Ort und Transformation.

Kuratorische Assistenz: Diana Nowak

Kuratiert von Ece Pazarbaşı

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler

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