Nezaket Ekici arbeitet seit 2008 an dem fortlaufenden Projekt „Daydream“. So war sie bereits an 9 markanten Orten in 9 Städten, am Strand der Ostsee, an den Nigeria Fällen in Toronto, am Mädchen Turm in Istanbul, an der Chinesischen Mauer in Beijing, an der Akropolis in Athen, in Dörfern von Ghana, auf Dächern von Sao Paulo, auf der Elephanta Island in Mumbai und zuletzt am Coloseum in Rom in 2016. Es sind Photoedition entstanden, Videoperformances und Live Performances vor Ort. Sie reist immer mit ein und derselben weißen Bank und dem selben lachsfarben Kleid durch die verschiedenen Städte und inszeniert sich vor der Kamera.
Bei der Live-Performance sitzt Ekici auf der weißen Bank und betrachtet ihr eigenes Video-Abbild, das sie vorher aufgenommen hatte, wie bei einem Spiegel, von einem Goldrahmen eingefasst ist.
Als verdoppele und spiegele sie die Filmrealität sitzt die Künstlerin auf der Bank vor dem Monitor, im gleichen Kleid, mit derselben Frisur und bewegt sich im Einklang mit dem Film. Die unendlichen Variationen des Immergleichen an unterschiedlichen Orten, im Film wie in der Realität, unterstreicht die Unwirklichkeit der Szene zwischen Tagtraum und beobachtbarer Handlung.
In Daydream Mumbai ist Ekici mit dem Kamera-Team auf Elephanta Island in der Nähe von Mumbai, India. Es sind viele Treppen, insgesamt 120 Stufen, hinauf zum Tempel, wo sie ihre Videoperformance am Tempel machen möchte. Oben angekommen, wurde ihr verweigert, sich auf der weißen Bank vor dem Tempel filmen zu lassen. So ging sie mit ihrem Kamera-Team die Treppe wieder hinunter und entdecke ein Feld mit Kühen und einem Ochsen. Ein idealer Ort für das Film shooting.
Sie sitzt auf ihrer weißen Bank und macht sportliche und leicht lassive Bewegungübungen. Sie schaut in die Kamera und nicht, was hinter ihr abläuft. Die Kühe sind irritiert und rennen weg, nur der Ochse bleibt und schaut mit seiner großen animalischen Haltung auf sie.