Auf dem Boden der Galerie liegen verschiedenen Spiegel, in denen sich die Fliesen der Wand spiegeln.
© Atelier Quer

Reflect Yourself

Von Perspektiven und Variationen

Ulli Gabler und Dieter Ströbel erweitern die historische Toilettenanlage an der Wildenbruchbrücke zum visuell-imaginativen Möglichkeitsraum. Zum Einsatz kommen Spiegel und Lichtröhren – eine reduzierte Auswahl an Materialien, wie sie in vergleichbaren Orten vorhanden sein könnten. Zarte Gebilde, bestehend aus kongruenten Spiegelfragmenten, zeigen sich als bizarre Fremdkörper, als Fiktion. Die Formensprache lässt an eine labile Parallelwelt denken. Die Künstler interessiert der komplexe, gebrochene Dialog zwischen Subjekt, Objekt und Raum. Es stellt sich ein Verwirrspiel zwischen Anwesenheit und Abwesenheit ein, wenn sich die Betrachtenden wie in einem Kaleidoskop wahrnehmen oder auch nicht.

Auf der Suche nach höherer, universeller Schönheit lassen sich Ulli Gabler und Dieter Ströbel von Gefundenem leiten: sammeln, archivieren und widmen um in einem ständigen Prozess. Während sie sich unterschiedlicher Techniken und Materialien bedienen, bleibt ihr eigentliches Thema das Licht, dessen vielgestaltige Erscheinungsformen sie spielerisch erkunden. Das Künstlerpaar arbeitet raumbezogen und intuitiv. Idee und Ausführung entstehen vor Ort, im Einlassen auf die Atmosphäre des Raums und durch sensibles Ausloten der Beziehung zwischen Kunst- und Bauwerk. Ulli Gabler und Dieter Ströbel bespielen mit Vorliebe abgelebte oder vernachlässigte Orte, die ihre eigene Geschichte und auch Poesie mitbringen. Zu sehen ist in der Ausstellung Reflect Yourself das Resultat einer Um- und Neucodierung des Ortes.

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler