S E B E

Kontextuelle Interferenz von Jonás de Murias

S E B E ist eine synthetische Klanglandschaft, die mutiert und unidentifizierbare Identitäten durchläuft. S E B E manipuliert kompositorische Mittel, die im sogenannten world-building und der world music verwendet werden, und umreißt die gemeinsamen Eigenschaften, die gleichzeitig fiktiv, trivial und kontingent sind. S E B E zeigt auf, wie manche Ästhetiken unbewusst zu Gefühlen der Zugehörigkeit, der Katastrophe oder des Vorurteils führen, indem sie Klangtexturen, Transliteration von Texten, sprachübergreifende phonetische Konvergenzen und archiviertes Klangmaterial mischen.
S E B E konzentriert sich auf die – zunehmend weniger verbreiteten – Sprachen aus den am stärksten benachteiligten Gebieten Europas. S E B E mischt unterschiedslos verschiedene Sprachen / Sprachschöpfungen und stellt sich vor, wie das ruinöse Sprach- und Klangmaterial eine nicht-diskursive, lokale und kontextabhängige Definition des Indigenismus nachzeichnen könnte. S E B E macht die Klassenlücken im scheinbar globalen Werden unseres kulturellen Habitus sichtbar.